Hohen Neuendorf - "Bienenhaltung
ist einfach ein schönes Hobby", sagt Jens Radtke - aber kein sehr
einträgliches. Die Zahl der - größtenteils nebenberuflich tätigen Imker
im Land sei nach der Wende von mehr als 100 000 auf heute 29 500
eingebrochen, sagt Radtke, Wissenschaftler am Länderinstitut für
Bienenkunde in Hohen Neuendorf (Landkreis Oberhavel). Gründe seien der
gefallene Honigpreis und der Wegfall der Bestäubungsprämie, die Imker
in der DDR bekamen. "Die Obstbauern merken das jetzt schon sehr
deutlich", warnt Radtke vor den wirtschaftlichen Folgen. Die Bauern
würden inzwischen schon Hummeln importieren, um die Blüten ihrer
B&äume bestäuben zu lassen. Das sei jedoch keine gute Lösung. Viele
Pflanzenarten könnten nur überleben, wenn sie von Honigbienen bestäubt
werden. Das Länderinstitut wirbt deshalb für das Imkerhandwerk. Die
Gefahr, gestochen zu werden, ist laut Radtke gering. Außerdem:
"Bienengift ist gesund." ak