Praktikum/ Probezeit: Betrügerische Unternehmen/ Behörden wecken falsche Hoffnung


Zitat aus der Märkischen Allgemeinen, 15. November 2005, S.11:

Zur "Generation Praktikum"
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Gegen Arbeit zum Nulltarif

Durch Zufall fand ich im Internet die Stellenausschreibung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin für ein Praktikum im Presseamt der Senatskanzlei. An die Bewerber werden hohe Anforderungen gestellt und eine Mindestdauer des Praktikums von drei bis sechs Monaten vorausgesetzt. Besonders hervorzuheben ist die Vergütung zum Nulltarif.

Daß in der sogenannten freien Wirtschaft diese Art von feudalistischer Ausbeutung leider schon gang und gäbe ist und durch diese Art von Praktika Hoffnungen auf Festanstellung geweckt werden, zeigt die Haltung gegenüber den Mitmenschen. Leider werden diese Praktika auch von einigen Büros der Bundestagsabgeordneten genutzt. Wenn diese Politiker, die im Auftrag des Volkes tätig sind, so handeln, kann eine auf das Wohl des Volkes ausgerichtete Politik nicht erwartet werden. Die von solchen Büros ausgestellten "Scheine" helfen den Betroffenen selten weiter. Nichts gegen kurzfristige Praktika zum Testen und Kennenlernen für beide Seiten, aber keine Leistung ohne Bezahlung!

Was würden diese Menschen denn davon halten, wenn sie selbst für ein halbes Jahr oder länger zum Nulltarif, unter Erbringung der vollen Leistung, arbeiten?

Friedhelm Krampitz
Ludwigsfelde



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